
Relegationsrückspiel
Rückspiel Alte Försterei am 27.05.2019
Aufregung pur. Adrenalin nicht messbar! Die Zeit bis zum Anpfiff zog sich wie ein zäher Kaugummi. Unser Kaleu aber behielt die Nerven. Dank seiner jahrelangen Vermessererfahrung konnte er unsere Marines im Vorfeld an den strategisch entscheidenden Lagepunkten einteilen. Jeder kannte seine Aufgabe. Wir waren bereit! Und keine Chance des Gegners, die U-1966-Crew zu durchschauen.
In der S-Bahn wie immer: „In unserm Stadion, in der Hauptstadt, in der immergrünen „Alten Försterei“- ja da spielt der FC Union und er schießt ein Tor für uns!“ So zogen wir mit kurzen Stopps an der „Tanke“ und der „Abseitsfalle“ singend in unser Wohnzimmer. Das Wort Abseitsfalle wurde im Laufe des Abends noch sehr interessant! Zur Erinnerung: Das Hinspiel endete 2:2. Für uns eine sehr komfortable Ausgangssituation! Mit einem Unentschieden hätten wir den Aufstieg in Sack und Tüten. Also ein Unentschieden mit 0:0 oder 1:1.
„Der Mannschaftsbus wurde mit einem infernalisch anmutenden pyrotechnischen Feuerwerk empfangen – und mit dem inbrünstigen Ruf, der später das schon früh überfüllte Stadion pulsieren lassen sollte: Eisern Union!“ (Zitat aus der SZ vom 27.05.2019). Das muss auch den Spielern einen zusätzlichen „Kick“ gegeben haben.
20:30 Uhr Anstoß. Unsere Mannen begannen sehr konzentriert. Immerhin hatten „wir“ in Stuttgart 2 Auswärtstore erzielt und der VFB musste daher mindestens eines schießen, um nicht in Liga 2 abzusteigen. Unsere Marines beobachteten das Geschehen auf dem grünen Geläuf aus allen möglichen Standorten im Stadion. Kurze Blickkontakte reichten aus, dass die ersten Minuten gar nicht mal schlecht waren. Von einem Klassenunterschied war aber auch gar überhaupt nix zu sehen!
Dann die Minute 9. Freistoß Stuttgart. Ohje, was für eine aussichtsreiche Position! Und zack, war das Leder auch schon im Kasten von Rafal Gikiewicz. Leutnant zur See Seku stand im Sektor 3 genau auf Höhe des Strafraumes und erkannte sofort: „Ditt war Abseits!!! Aba sowatt von! Schieri!!!!“ Es ist leider nicht ganz geklärt, ob die Rufe unseres Leutnants, oder aber der VAR in Kölle Herrn Christian Dingert überzeugten, sich den Treffer auf dem Monitor noch einmal anzuschauen. Um dann die einzig logische Entscheidung zu treffen: ABSEITS! Unser Dank geht hier an Seku. Ganz klar, das war einzig und allein sein Verdienst!
Nach 12-13 Minuten nahmen nun unsere Fußballgötter offensiv etwas Fahrt auf. Erste Eckbälle, erste Schüsse auf das Tor von Zieler. Ja und so vergingen die Minuten. Auch wenn die Statistik etwas für die Schwaben spricht, so richtig brenzlig wurde es bislang noch nicht. Nach 4 Minuten Nachspielzeit ging es in die Kabinen. Zeit für unsere Crew ein erstes Fazit zu ziehen und festzustellen, dass unsere Taktik bislang aufging und wir auf gar keinen Fall etwas ändern sollten!
Wiederanpfiff. Nun ging es hin und her. Es ist an dieser Stelle gar nicht möglich, auf jedes einzelne Detail einzugehen. Somit gleich zum letzten Abschnitt des Spieles. Der VFB musste ja unbedingt noch ein Tor erzielen. Das ergab für unser Team einige Kontermöglichkeiten. Aber das erlösende 1:0 wollte einfach nicht gelingen. So blieb es spannend bis zur letzten Sekunde. Nur ein Tor hätte Stuttgart gereicht. Ein blöd abgefälschter Ball, ein Tor nach einer Ecke oder wer weiß was… 5 Minuten obendrauf. Ohje, 5 lange Minuten. Es war kaum zum Aushalten. Denn es ging noch einmal ordentlich zur Sache. Gegen 22:30 Uhr pfiff der Schiedsrichter die Partie ab. Unsere Jungs hatten es geschafft! Der erste Aufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga. Wahnsinn. Glückwunsch von unserer Crew an Admiral Fischer. Was dann in Köpenick abging, kann hier nicht in lapidare Worte gefasst werden.
Fazit: Unsere Besatzung war bestens vorbereitet für diese große Schlacht. Wir sind auf einem absolut guten Weg.