Berliner Stadtderby

Berliner Stadtderby

Spieltag 10: 02.11.2019

Nach dem starken Auftritt in München gewannen unsere Fußballgötter 3:1 im Pokal in Freiburg. Die Breisgauer scheinen uns zu liegen… Und dann war es endlich soweit: Das erste Stadtderby schickte sich an. Also das erste Derby in der Bundesliga! Solch ein Derby ist ja immer etwas Besonderes! Das erkannte -ganz klar- auch unser KaLeu! Vom Flottenkommando bekam er unseren Mannschafts-Einsatzbefehl. Natürlich mit der Maßgabe, diesen an die Fähigkeiten unserer Crew en détail anzupassen. Also verkündete unser KaLeu den Funkspruch an die Mannschaft: „Am heutigen Tage müssen wir über uns hinauswachsen! Ich dulde keinerlei Schludereien, schon gar keine Unkonzentriertheiten! Treffpunkt 1100 im Stützpunkt Marinehaus. Dort Meckatzer vom Fass, kleiner Imbiss. Anschließend erhält jeder Marine seinen genauen Einsatzbefehl!“ Gesagt, getan. Alle Marines waren pünktlich, es gab Meckatzer, einen Imbiss und dann teilte der KaLeu die Einsatzbefehle aus. Es bedurfte keiner Worte. Unsere Mannschaft ist inzwischen soweit gewachsen, dass nun jeder seine Aufgabe kannte. Los ging es. Ziel: Das Stadion An der Alten Försterei. Ab jetzt war jeder auf sich allein gestellt und wusste genau, dass ein heutiger Sieg von jedem einzelnen abhängt! Inkognito verschwand nun die Mannschaft in den grauen Novembernachmittag.
Dann dieser Moment, der das Blut in den Adern zum Sieden brachte. Die Protagonisten kamen aus den Katakomben und Nina Hagen dröhnte aus den Stadionboxen: „… es kann nur einen geben – eisern Union, eisern Union…“ Und ca. 19000 Unioner stimmten ein: „… wir werden ewig leben…!!!“ Ein perfekter Rahmen. Anstoß.
Schon nach drei Minuten schrien die Unionfans „TOOOOR!!!“ Aber der Kopfball von Lenz krachte der Ball gegen den Pfosten. Wiederum nur drei Minuten später landete ein Kopfball von Gente in den Armen des BSC-Torhüters. Verdammt, da wäre eine frühe Führung durchaus möglich gewesen. Das Spiel verflachte zusehends immer mehr und verfiel der jeweiligen Taktik. Keiner wollte Risiko gehen und so ging es mit 0:0 in die Halbzeit.
Auch in Halbzeit 2 brauchte es nur drei Minuten für das erste Aufsehen. Diesmal standen allerdings nicht die Spieler im Mittelpunkt, sondern einige Unbelehrbare aus dem Gästeblock. Diese schossen Raketen auf den Rasen. Es war eine riesen Portion Glück dabei, dass niemand verletzt wurde! So etwas ist einfach scheiße! Und es ist Wasser auf die Mühlen des DFB, der damit wohl weitere Argumente gegen die Legalisierung von Pyrotechnik in den Händen hat. Schade. Nach sechs Minuten Unterbrechung ging es endlich weiter. Ein schönes Fußballspiel wurde es aber immer noch nicht. Hüben wie drüben fehlte es an Ideen. Torszenen gab es kaum. Doch die Schlussphase sollte es es dann noch einmal in sich haben. Unser KaLeu suchte den Blickkontakt zu seinen Untergebenen und es war ihm anzumerken, dass er nur bedingt zufrieden war. Und so rissen sich die Matrosen noch einmal am Riemen. Das Motto: „Volle Kraft voraus!!“. Das spürte dann auch Gente in der 90. Spielminute, als er unwiderstehlich im Strafraum der Herthaner auftauchte und durch einen zu aggressiv agierenden Boyata durch ein Foul zu bremsen war. Die einzig richtig Entscheidung von Herrn Aytekin: Strafstoß für den 1.FC Union Berlin. Polti, zuvor eingewechselt, übernahm natürlich die Verantwortung und zimmerte die Kugel in das untere linke Eck. Jarstein hatte keine Chance. Schluss, Aus, Ende – Sieg!! Könnte man jetzt so schreiben und sehr zufrieden sein. Aber… Es ging dann mit diesen Raketen wieder los. Und wieder wurde kein Mensch verletzt, was an ein Wunder grenzt. Aus dem Block „Waldseite“ überwanden einige Vermummte den Zaun und wollten Richtung Gästeblock stürmen. Der Umsicht unserer Fußballer war es zu verdanken, dass sich diese Chaoten beruhigen ließen. Solche Szenen braucht kein Fußballspiel und es wirft ein sehr schlechtes Bild auf das Derby.
Als sich die Besatzung von U-1966 dann gegen 1800 im Marinehaus eintraf, übernahm sofort der KaLeu das Wort. Er gratulierte natürlich zuerst den wackeren Fußballern, bedankte sich dann aber auch noch bei jedem von der Crew für seinen Einsatz. Dennoch war ihm eine gewisse Art Unzufriedenheit anzumerken. Er hatte wohl doch bei dem einen oder anderen einen kleinen Schlendrian ausgemacht. Egal. Gefeiert wurde trotzdem und der Landgang endete irgendwann tief in der Nacht.

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