Die Marines in Erfurt

Die Marines in Erfurt

Liebes Logbuch, am Freitag (18.06.2021) startete unser Leutnant zur See Seku um 0625 vom Memminger Hauptbahnhof. Die 1 ½ Stunden bis München hielt er tapfer bierlos durch. Das war aber auch nur möglich, da er in ständigem Kontakt mit den Berliner Marines stand und so sicher sein konnte, dass die Matrosen allesamt pünktlich den ICE 795 erreichten. Maat Christian inspizierte als Gruppenleiter den Zug vor der Abfahrt, während Obermaat Stefan einen Imbiss vorbereitete. Beide taten dieses mit äußerster Gründlichkeit, so dass für unsere Marines keine Gefahr zu drohen schien. Trotz der zeitlich aufwendigen gründlichen Inspektion konnte der Zug den Stützpunkt pünktlich um 0917 verlassen.
Am Hauptbahnhof bestieg dann Obermaat Marian den Zug. Freudiges Wiedersehen, kurze Beurteilung der Lage. Dank Maat Christians akribischer Vorarbeit konnte sehr schnell zum TOP 1 übergegangen werden: Mit „Ayinger“ wurde das Wochenende eingeleitet. Sehr schnell erreichte ein Foto mit besagtem Bier unseren Leutnant, der dann doch etwas neidisch war. Das war nur allzu sehr begründet, da er sich zu diesem Zeitpunkt (inzwischen im ICE 1600 sitzend) mit „Augustiner-Hell“ die Zugfahrt schöntrank und das „Ayinger“ die eigentliche Hausmarke vom „Schwarzen Adler“ in Woringen ist. Es ist absolut kein Geheimnis, dass der „Schwarze Adler“ ein willkommener Rückzugsort für unseren Leutnant ist und ein frischgezapftes „Ayinger-Kellerbier“ immer wieder sehr lecker schmeckt! Aber zurück zum Thema:
In Lutherstadt-Wittenberg vervollständigte Ernst dann die Reisegruppe. Wie schon in anderem Beitrag erwähnt, wurde Ernst von unserem KaLeu als Beobachter auserkoren. Die Gruppe wurde im Vorfeld darüber informiert, jedoch herrschte absolute Unkenntnis, welche strategischen Aufgaben für Ernst befohlen wurden. Unser KaLeu ist doch ein Fuchs…
Nun, da die Gruppe komplett war, kredenzte Smutje Stefan edelste Köstlichkeiten. Guten Mutes, satt und durstig erreichten die Berliner Matrosen schlussendlich den Erfurter Hauptbahnhof. Dort erwartete sie schon unser Leutnant, der kurz zuvor auf dem Gleis 9 ankam. Zügigen Schrittes ging es zum Intercity-Hotel. Das Check-in verlief ohne größere Probleme und unsere Marines machten sich auf den Weg. Natürlich war der KaLeu im Vorfeld nicht untätig, ahnte wohl, dass es ohne ihn nicht ganz reibungslos funktionieren würde. Also gab er jedem einen Flyer mit, der zumindest für den Anreisetag einen klaren Ablauf befahl. Unsere Crew war sehr dankbar! Denn so konnten Planungsunsicherheiten und auch unnötige Umwege, die nur wieder kostbarsten Zeitverlust beim Biertrinken bedeutet hätten, ausgeschlossen werden. Also auf zum „Biergarten am Dom“. Nun fiel aller Ballast ab, unsere Helden konnten endlich ein frischgezapftes „Dingslebener-Pils“ genießen. Es wurde viel gelacht, ständig Nachschub geordert. Der Auftakt war also sehr gelungen!
Da unsere Marines aber auch in der Lage sind, eigene Entscheidungen zu treffen, einigten sie sich, vom Plan kurz abzuweichen und mal in den Dom zu schauen. Unser KaLeu wird Verständnis haben.
Dieser kurze Kurswechsel war gut und mit neuen kulturellen Eindrücken ging es zum nächsten Biergarten, dem „Braugold-Treff“. Dort wurde zunächst darauf angestoßen, dass bis dahin wirklich alles völlig reibungslos und pünktlich verlaufen war. Einige unserer Marines meldeten ein kleines Hungergefühl. Also machte sich Maat Christian auf die Socken und organisierte 5 Thüringer Rostbratwürste vom Holzkohlegrill. Nur als Information: Eine Wurst kostete mit Schrippe 1,50€. Wahnsinn.
Nach diesem sehr tollen Boxenstopp ging es weiter zur „Feuerkugel“. Befehlsmäßig sollte dort das Abendessen eingenommen werden. Leider, so stellte sich im Nachhinein raus, waren nicht alle Matrosen mit dem Essen zufrieden. Aber Befehl ist Befehl. Und unter Wasser ist das Essen auch nicht immer besser.
Nächstes Ziel: Die „Krämerbrücke„. Unsere Marines trauten ihren Augen nicht: WASSER!!! Es herrschte ein kurzer Moment der inneren Ruhe. Andächtig wurden die Augen immer größer. Es wurde kurz überlegt, warum denn die Anreise nicht mit dem U-Boot erfolgte. Aber hier konnte sehr schnell aufgeklärt werden, dass die Gera wohl doch ein kleines bisschen zu flach für das Boot gewesen wäre. Die Welt war wieder in Ordnung und unsere Mannschaft zog Schuhe und Socken aus, um endlich wieder einmal kühles Nass zu genießen…
Nachdem auch noch Pittiplatsch begrüßt werden konnte, zog sich die Crew in das Pub „Molly Melone“ zurück. Der Tag war anstrengend und so konnten bei endlosen Pitcher Guiness und Cider die leeren Akkus wieder aufgeladen werden. Nachtruhe.
Für den Tag Nummer 2 hatte der KaLeu keinen Tagesbefehl ausgegeben. Somit legte der ranghöchste Offizier fest, dass punkt 0900 in der Hotellobby der Morgenappell stattfinden wird. Wie nicht anders zu erwarten, waren alle Marines pünktlich und der erste Befehl lautete Früchstücksorganisation. Hier zeigte sich die absolute Wichtigkeit, der Teilnahme von Ernst. Nur ihm war es zu verdanken, dass die Crew einen erstklassigen Bäcker aufsuchen und dort mit Eiern in allen möglichen Varianten den größten Hunger stillen konnten. Etwas Verwunderung kam auf, als sich dann doch auf dem Tisch so manch alkoholfreies Getränk untermogelte. Aber es gab ja auch kein Bier beim Bäcker…
Dann ging es endlich los: Maat Christian, der Erfurterfahrendste, navigierte die Matrosen total zielsicher durch Erfurt. Und potzblitz fanden sich die 5 Marines im „double b“. Mancher zeigte sich anfangs etwas zögerlich, aber nach den ersten Schlucke schmeckte das Bier und die Jungs waren sehr zufrieden. Doch leider ging die schöne Zeit viel zu schnell dahin und irgendwer drängelte zum Aufbruch.
Nächstes Ziel: Die „Zitadelle Petersberg“. Das Wetter zeigte sich gnadenlos und so wurde der enorme Aufstieg doch zu einer kleinen Tortur. Dennoch tat dies der guten Stimmung keinen Abbruch und Marian erklärte auf dem Berg die Funktionsweise der Wassertaschen an den Bäumen. Vom Petersberg ging es dann auch wieder hinunter und es wurde ganz kurz der Gedanke ins Leben gerufen, das BUGA-Gelände zu besichtigen. Jedoch wurde dieser Gedanke schnellstens verworfen. Denn unsere Crew erfuhr, dass der Eintritt bei 25€ liegen soll. Da kamen die mathematischen Fähigkeiten unserer Matrosen zur rechten Zeit. Denn es wurde schlagartig ausgerechnet, wie viele Biere das umgerechnet wären. Also kein Risiko und ab in den „Braugold-Treff“. Wieder gab es reichlich Bier, Bratwurst und für den Smutje Leber. Und wieder flog die Zeit nur so dahin. Die Crew stellte fest, dass eine kleine Pause ganz gut wäre. So zogen sich alle auf ihre Hotelzimmer zurück. Nach einer Stunde individueller Freizeitgestaltung zog die Jungs dann los, erneut in das „Molly Melone“… Um 1800 war Anstoß zum Länderspiel Deutschland gegen Portugal. Am Ende stand ein 4:2- Sieg auf unserer Habenseite. Ausgelassene Stimmung. Unsere Crew lernte mit Angelika und Lutz ein supernettes Ehepaar aus dem Eichsfeld kennen. Zugegeben, sie waren wohl etwas verwirrt, als unsere Crew von der Mission erzählten. Aber gut so, wenn die Ziele der U-Bootmissionen nicht für jedermann verständlich sind… Im Siegestaumel kamen Maat Christian und Ernst auf die Idee, mit der Straßenbahn in das Randgebiet von Erfurt zu fahren. Sie kannten dort eine Lokalität, die sie den bis dahin ahnungslosen Marines nicht vorenthalten wollten. Um es kurz zu machen, nach 15 Minuten Straßenbahnfahrt erreichten sie die Neubausiedlung und beschlossen, sich eine Runde Pfeffi auf den Sieg der Nationalmannschaft zu gönnen. Nach erfolgreicher Leerung aller Gläser und einigen Milieustudien (diese sind nicht für die Öffentlichkeit bestimmt…) ging es zurück ins Hotel. Dort angekommen, gab es ein leichtes Durcheinander. Unser Leutnant verschwand im Bett, nichtsahnend, dass der Rest der Truppe sich noch einen Absacker genehmigte. Der Leutnant war wohl doch recht geschafft, so dass Anrufe und Klopfen an seiner Zimmertür nichts halfen. Nachtruhe.
Tag drei, Zeit für die Heimreise. Um 0800 trafen sich die Matrosen bei der Bäckerei Heberer, ganz nahe am Bahnhof. Dort herrschte das blanke Chaos! Unsere Mannschaft tat sich schwer mit diesem Zustand, sie ist ja doch sehr an klare Regeln, Ordnung, Disziplin und Befehlsausführung gewohnt. Aber egal, die Berliner Marines unter Maat Christian nahmen dann noch einen Zug früher, während unser Leutnant den südlichen Weg pünktlich antrat. Alle sind wohlbehalten in ihren jeweiligen Standorten angekommen.
Fazit: Dieser Ausflug unserer Crew kann als durchaus gelungen bezeichnet werden. Aber es stellte sich an mancher Stelle auch durchaus heraus, dass der KaLeu mit seinen strategisch klugen Befehlen sehr fehlte!! Die Erfurtmarines wünschen sich nichts mehr, als dass der KaLeu bei der nächsten Tour wieder mit an Bord sein kann!!

Ein Gedanke zu „Die Marines in Erfurt

  1. So ihr Erfurtfahrer! Dank Unseres Leutnant zur See, ein nachvollziehbarer Bericht. Und wieder ist es dr Crew gelungen, uns so fremdes Territorium nicht nur zu erkunden, sondern kennenzulernen. Mein großer Dank gebührt der gesamten Mannschaft und dem Berichterstatter mein riesiges Lob! Euer KaLeu bedauert außerordentlich nicht dabei gewesen zu sein. Aber wichtig war auch diese Erfahrung für die Crew. Es muss auch mal ohne KaLeu gehen! Ich danke Euch sehr auch auf diese Weise dabei zu sein. Ein schönes Restwochenende Euch allen ! Euer KaLeu

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