Geheimtreffen im Flottenstützpunkt

Geheimtreffen im Flottenstützpunkt

Nun, ziemlich genau ein Jahr ist vergangen, als sich unser Leutnant in einer sagenumwobenen Schlacht um das Marinehaus mit einem gebrochenen Arm wieder in seinen Heimathafen „Illerschleife“ zurückkehrte. Daher galt es für Donnerstag (03.06.2021) noch mehr Konzentration und noch mehr Wachsamkeit!
Um dem Feind so wenig wie möglich Gelegenheit zu einem Überraschungsangriff zu bieten, wurde dieses Treffen weites gehend geheim gehalten. Lediglich der KaLeu und Maat Christian waren informiert, dass Leutnant Seku auch anreisen wird. Dieses tat er dann in Zivil, um auf gar keinen Fall vor dem Erreichen des Marinehauses in ernsthafte Bedrohungen und etwaigen Kampfeshandlungen verwickelt zu werden.
Maat Tilo war zur Sicherung des U-Bootes abgestellt worden. Er war darüber natürlich nicht sehr erfreut, aber einer musste diese wichtige Aufgabe schließlich übernehmen.
Und so herrschte gegen 1821 eine aufrichtige Wiedersehensfreude! Seekadett Nussi war es vorbehalten, mit seiner neuen, vom KaLeu spendierten Trillerpfeife, die Mannschaft zum Aufstehen zu befehlen. Leutnant Seku meldete sich vorschriftsmäßig zum Dienst und konnte sich endlich seiner Zivilklamotten entledigen. Start.
Unser KaLeu wartete gleich mit der ersten Überraschung auf: Er hatte für die Dienstmützen neue Hutbänder bestellt. Natürlich in der Farbe Rot, natürlich mit Ankern als Motiv! Nun sind unsere Matrosen gefordert, diese Bänder in Eigenregie anzubringen.
Dann ein erster Aufreger: Smutje Stefan trat dabei mit einer äußerst unüberlegten Aussage ins Fettnäpfchen. Leider ist dem Autor dieses Textes entfallen, was Obermaat Stefan äußerte und was daraus resultierend den unbändigen Zorn der Mannschaft zur Folge hatte. Es wurde jedenfalls sehr schnell und sehr einstimmig beschlossen, Obermaat Stefan zum Untermaat zu degradieren! Das muss MANN erst einmal schaffen: Zu einem Dienstgrad degradiert zu werden, den es gar nicht gibt! Dieser Sachverhalt wurde dann von der Crew auch recht zeitnah bemerkt und nach der anfänglichen Aufgeregtheit wurde die Degradierung zurückgenommen. Obermaat Stefan erkannte seinen Fehltritt und der KaLeu merkte an, er habe keine Lust, einen neuen Dienstausweis auszustellen. Ist doch schön, wenn manche Dinge so einfach zu klären sind!
Es herrschte wieder Eintracht. Dann tauchte urplötzlich unser Freund Sam Paff auf. Wieder kurzer Nussi-Pfiff, alle stillgestanden! Freudige Begrüßung. Der KaLeu gab den Befehl zum Setzen und Obermaat Stefan fühlte sich gemüßigt, eine Flasche Whisky auf den Tisch zu stellen. Es war ihm die Erleichterung anzumerken, dass er weiter als Obermaat auf dem U-Boot unterwegs sein wird!
Nächster TOP: Essensbestellung. Hier warf unser Leutnant in die Runde, dass doch das Jausenbrett eine Umbenennung in Matrosenbrett gut passen könne. Obermaat Stefan war hellauf begeistert und nahm diese Anregung mit. Mal schauen, ob eine Umsetzung realisiert werden wird.
Nun zum eigentlich Höhepunkt: Die Crew zog sich in die „Matrosenstube“ zurück. Der KaLeu hatte bereits die Bilder im Marinehaus abgegeben, die Sam nun signieren sollte. Er tat dieses mit einer Begeisterung, die hier nicht in Worte gekleidet werden kann. Daher hier an dieser Stelle der Verweis auf die Fotos. Es ist noch zu früh für ein Fazit, aber solche Momente sind es, die unsere Crew die nötigen Kräfte bei ihren harten Feindfahrten verleihen! Und von denen sie sich in den nicht immer einfachen Situationen des Matrosenlebens unter Deck immer wieder aufbauen!
Die Zeit flog dahin und das Essen stand urplötzlich auf dem Tisch. Lecker wie immer. Gut gestärkt nahm der Abend nun seinen Lauf. Wichtig war noch die Planung einer Erfurt-Reise. Denn das wird für unsere Jungs eine absolute Herausforderung! Unser KaLeu schickt sie allein in die Schlacht. Er will mal sehen, ob das auch ohne ihn funktioniert. Natürlich ist er immer am Funkgerät und sollte es zu ernsthaften Schwierigkeiten kommen, kann er aus der Ferne Befehle erteilen. Leider kann auch Seekadett Nussi nicht. Aber mit Ernst, den manche schon in Glasgow kennenlernen durften, stellt uns der KaLeu einen durchaus jungen, talentierten Mann zur Seite, der durch die Schottlandfahrt eine nicht unerhebliche Kampferfahrung mitbringt!
Der Abend fand dann auch irgendwann ein Ende. Es konnte per WhatsApp festgestellt werden, dass alle wohlbehalten in den jeweiligen (Ehe-) Häfen anlegen konnten.
Unsere beiden Leutnants empfingen am Freitag Obermaat Marian. Nach einer kurzen Nachbetrachtung des sehr erfolgreichen, aber auch anstrengenden Abends befahl der KaLeu noch eine Runde „Mölkky“. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, persönlich den Rasen zu präparieren. Und bei diesem Spiel zeigte er dann wieder seine wahre Größe und warum er einfach DER KaLeu ist: In den ersten beiden Runden ließ er seine beiden Untertanen gewinnen. Um dann in letzten Partien gnadenlos und ohne Rücksicht auf Verluste zurückzuschlagen. Leutnant Seku und Obermaat Marian hatten nicht den Hauch einer Chance und gratulierten ehrfurchtsvoll unserem Chef!
Soweit ein kleiner Lagebricht und ein abschließendes Fazit: Ein steiler Abend mit absoluten Highlights für die U-1966-Besatzung. Nun warten wir auf den Bericht nach der geplanten Erfurt-Reise. Man darf gespannt sein!

4 Gedanken zu „Geheimtreffen im Flottenstützpunkt

  1. Lieber Leutnant zur See, Seku!
    Es ist Dir wiedermal gelungen unser Treffen in Deiner unschlagbaren einzigartigen Art wiederzugeben. Dies zu lesen war für mich ein Hochgenuss und so mancher Moment der in den Fluten der Vergesslichkeit unterzugehen drohte, ist in mir wieder aufgetaucht. Dafür wiedermal mein uneingeschränkter Dank!
    So bleibt die Vorfreude auf Erfurt, auf die schönen Erlebnisse und den anschließenden Bericht … au man bin ich gespannt!!!

  2. Lieber Leutnant, Außenminister und Schriftführer. Wieder mal besser als jede Sonntagszeitung. Mit der Präzision eines Geodäten, dem Humor eines Unioners und der Pünktlichkeit eines U-Boot-Leutnant sind deine Artikel immer wieder eine helle Freude! Herzlichen Dank – ich freue mich auf das Wiedersehen in Erfurt

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